Als der Unmut ins Dorf gelangte
Text V. S.
A.N. Unmut kündigte sich nicht an.
Unmut betrat einfach schlurfend die Straßen und beschritt sie, als wären sie ein Teppich.
Und das, nachdem er durch den finsteren Wald gestrichen war, über sumpfige Felder gestreift und über matschige Pfade getrampelt. Dann erst, zog er im Dorf ein.
Die Luft da war noch feucht und klamm. Die Nacht nebulös und stockdunkel.
Unter einer Straßenlaterne, die letzte die welche noch brannte, stand ein Mädchen.
Fröhlich und rein. Besessen vom Leben. Und der Lust.
Je gieriger er es beobachtete, desto konsternierter wurde er.
Er wollte in sie kriechen. Sie kosten, von ihrem Tatensirup trinken. Sie beherrschen. Deswegen war er gekommen. Unmut war nämlich durstig. Und verdrossen. Aber begierig. Auf sie.
Die Leere und das Elend und die Müdigkeit. Sie waren seine Kumpanen. Trotzdem musste er sie fort schicken. Fort zu dem Mädchen. Fort zu jedem. Zu allen.
A.N.Unmut fühlte sich, trotz der bleischweren Schwächen, wach genug um die unbeschwerte Leichtigkeit des Mädchens zu spüren.
Unbeschwert flüsterte dem Mädchen etwas von fremden Ländern, betörenden Düften, und klangvollen Tänzen ins Ohr. Das Mädchen lachte glockenhell. Unmut schüttelte sich, er wand sich.
Langsam wurde es schließlich heller und die Straßenlaterne wurde ausgeschaltet.
Da stießen auch andere Menschen hinzu. Bei jedem einzelnen der kam, spürte er Begierde. Am heftigsten aber bei dem Mädchen.
Unmut begann zu frieren ….
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